Altstadtsanierung

Eine Aufgabe für Generationen

Altstadtsanierung

Altstadtsanierung Hungen

In den letzen Jahrzehnten hat sich, wie in vielen anderen Bereichen unseres Lebens auch, in der Ideologie von Städtebau, Stadtgestaltung und Architektur eine Wandlung vollzogen. Falsche und fehlende Entwicklungen seit den 20er Jahren führten in städtischen Bereichen zu Mißständen innerhalb und zwischen den urbanen Grundfunktionen Wohnen, Arbeiten, private und öffentliche Dienstleistungen, Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung und des Verkehrs. Politiker, Stadtplaner, Architekten und nicht zuletzt die Bürgerschaft haben durch Erkennen der Probleme und dem wieder entdeckten Bewußtsein für die immateriellen Werte von Gestalt und Form eines Stadtbildes eine neue Entwicklung in der städtischen Planung eingeleitet: die Sanierung des Bestehenden.

Sanierung bedeutet wörtlich übersetzt "Heilung"; Heilung unseres städtischen Lebensraumes durch Gestalten, Umformen, Ergänzen und Erneuern. Eine Patentlösung hierfür gibt es nicht, denn die Situation und die zu treffenden Maßnahmen sind von Stadt zu Stadt, von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Jeder Ort und jede Stadt mit Geschichte sind durch ihre individuelle Gestalt gekennzeichnet. Die Unverwechselbarkeit, die ganz besondere Charakteristik eines Stadtgefüges ergibt sich aus der Verflechtung baulicher Situationen (Gebäude, Wege, Plätze, Straßen) und dem Wechselspiel der Gestaltfaktoren (lockere oder dichte Bebauung von schönem oder weniger schönem Äußeren, räumliche Offenheit oder Geschlossenheit, Bewegung oder Ruhe).

Dieses individuelle Gefüge einer Stadt oder Gemeinde, eben das Typische, was ausmacht bleibt dann bestehen, wenn man historische Stadtbereiche sorgsam versucht zu "heilen". Erklärtes Ziel einer Altstadtsanierung sollte sein, die in Generationen gewachsene wertvolle historische Bausubstanz zu erhalten, technisch zu verbessern und bei baulichen Ergänzungen die geschichtliche Entwicklung mit der modernen Bautechnik in Einklang zu bringen, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen oder Altes imitieren zu wollen. Diese Vorhaben erfordert ein langwährendes Verfahren, das viel Zeit und viel Geld in Anspruch nimmt. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Bund und Land ist die Realisierung eines derartigen Sanierungsprogrammes nicht möglich.

Es war eine bundesweite Regelung nötig, um von der öffentlichen Hand geförderte Sanierungsmaßnahmen in Bahnen zu lenken, die effektive Strukturverbesserungen im Wohn- und Geschäftsleben zum Wohl des Bürgers gewährleisten. Der Gesetzgeber hat dazu allen Städten und Gemeinden im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung eine zusätzliche rechtliche Grundlage, das Baugesetzbuch, die Baunutzungsverordnung und die Landesbauordnungen, an die Hand gegeben. Gestützt auf das in diesem Gesetz gebotene Instrumentarium haben viele Städte, darunter auch Hungen, die Möglichkeit zu einer Verbesserung bestimmter städtischer Gebiete wahrgenommen und Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet.

saniertes Fachwerkhaus


Eine Aufgabe für Generationen

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hungen hat bereits 1984 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Schmied in großer Einmütigkeit beschlossen, die Altstadtsanierung in Angriff zu nehmen. 1986 wurden die Mängel und Missstände durch die Planergruppe ROB, Schwalbach, erhoben und ein Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm des Landes Hessen gestellt. Ab 1988 wird die Stadt von Bund und Land im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes gefördert. Zur Umsetzung der Sanierung bestellte die Stadt einen Träger und Treuhänder, die Firma GSW in Worms. Seit dieser Zeit wurden bis einschließlich 1993 21,0 Mio. DM öffentliche Mittel in der Sanierung gebunden. Zu diesen kommen ca. 17,0 Mio. DM private Mittel hinzu. Neben dem Marktplatz und dem Parkplatz am Dammweg wurden insgesamt 40 Gebäude saniert, 9 weitere befinden sich in der Durchführung oder werden in Kürze begonnen. Alleine 95 Sozialwohnungen konnten bisher gebaut werden, 18 kommen im Laufe der nächsten 2 Jahre hinzu, insgesamt sind ca. 150 modernisiert oder neu gebaut. Damit werden die Ziele des 1989 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Rahmenplanes, der die Grundlage aller Sanierungstätigkeiten bildet, Stück für Stück erarbeitet.

In Zukunft werden auch mehr öffentliche Flächen wie Bitzenstraße und Brauhofstraße realisiert. Aber auch die Einzelobjekte und Fachwerkfreilegungen, wird der Altstadt von Hungen ihre Unverwechselbarkeit und die ganz besondere Charakteristik des Stadtgefüges durch die Verflechtung der baulichen Situation – Gebäude, Wege, Plätze, Straßen- und dem Wechselspiel dergestalt Faktoren – lockere oder dichte Bebauung von häßlichem oder schönerem Äußeren, durch räumliche Offenheit oder Geschlossenheit sowie Bewegung oder Ruhe, zurückgegeben.

Neben diesen städtebaulich-architektonischen Zielen ist die wirtschaftliche und verkehrstechnische Sanierung gleichrangig zu sehen. Bereits 1990 wurde eine Marktstudie durchgeführt und ein Einzelhandelsstruktur-Gutachten erstellt, das genaue Aussagen über die gewerbliche Entwicklung enthält. Im Rahmen des Stadtmarketings wird diese Untersuchung fortgeführt. Die seit langem geplante Ortsumgehung wurde mit großer Mehrheit des Parlaments auf den Weg gebracht und die damit verbundenen innerörtlichen Planungen vergeben.

Die Rückgabe der leerstehenden Grundschule "Am Zwenger" durch den Landkreis Gießen an die Stadt Hungen bildet einen weiteren Baustein in der Altstadtsanierung. Hierdurch wird im öffentlich-kulturellen Teil der Zielsetzungen ein erster Schritt getan. Die Planung wird schrittweise umgesetzt. Zusammen mit dem ehemaligen alten Sportplatz, der zum Bürgerpark ausgebaut werden soll, entsteht hier ein kulturelles Zentrum.

Hungener Käsescheune

Im historischen Stadtkern der Schäferstadt Hungen befindet sich die Hungener Käsescheune mit Schaukäserei, Käseschule, Gastraum, Genussladen und dem „Erlebnisraum Schaf und Natur – unterwegs in den Wetterauer Hutungen“.

Bei einem Besuch in der Käsescheune kann man durch die gläsernen Fronten der Schaukäserei
beobachten, wie Käse in handwerklicher Tradition entsteht oder in Käseseminaren das Handwerk an kleinen Kupferkesseln selbst ausprobieren.

Die hauseigenen Käsespezialitäten, darunter affinierte Käsesorten aus dem Reifekeller
und originelle Produkte aus der Region, gibt es an der Käsetheke und im Laden. Im gemütlich-modernen Landhausambiente des Gastraums können Gäste originelle, regionale Küche genießen. Kulinarische und kulturelle Veranstaltungen finden in der Hungener Käsescheune regelmäßig statt.

Hungener Käsescheune

Brauhofstraße 3-7

35410 Hungen

+49 06402 5188572

Dienstag - Samstag 09:00 - 23:00 Uhr, Sonntag 11:00 - 23:00 Uhr,  Montag Ruhetag

Hinweisschild Modernisierung und Neubau einer Schaukäserei mit Logos der EU, Land Hessen und Städtebauförderung
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