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Störche besetzen Hochsitz – Naturschutz, Jägerschaft und Stadt finden gemeinsam kreative Lösung
Was auf den ersten Blick nach einer idyllischen Naturbegegnung klingt, stellte die Revierinhaber Josephine und Jürgen Wolf vor gleich mehrere Herausforderungen. Der Hochsitz wird dringend benötigt, um Wildschweine effektiv zu bejagen – eine Maßnahme, die im Kampf gegen die drohende Afrikanische Schweinepest unerlässlich ist. Gleichzeitig war klar: Das Storchenpaar und damit auch ihr Nest steht unter strengem Naturschutz. Das Nest darf nicht einfach entfernt werden.
Doch es ging nicht nur um den menschlichen Bedarf – auch das Wohl der Tiere war in Gefahr: „Das Dach des Hochsitzes ist gar nicht für das hohe Gewicht des Nestes ausgelegt. Es droht einzustürzen.“, berichtet die Revierpächterin. „Das Dach ist schräg, und bei starkem Wind oder wenn die Jungvögel aktiv werden, hätte das Nest zudem leicht herunterrutschen können.“
Gemeinsam mit dem Verantwortlichen Andreas Fett von der Unteren Naturschutzbehörde Gießen wurde deshalb nach einer Lösung gesucht – und gefunden. Bei einem Vor-Ort-Termin wurde die Situation begutachtet und erste Ideen für einen Antrag auf Umsiedlung entworfen. Das Ziel: Den Störchen eine neue, sichere Nistmöglichkeit in unmittelbarer Nähe zu bieten.
In Zusammenarbeit mit Rainer Wengorsch, dem Bürgermeister der Stadt Hungen, wurde schließlich eine geeignete Pappel unweit des besetzten Hochsitzes ausgewählt und fachgerecht gekappt, sodass in rund zehn Metern Höhe auf dem verbleibenden Stamm die Mitarbeiter des Bauhofs eine Plattform errichten konnten. Das alte Nest wurde vorsichtig umgesetzt. - Interessenten kamen schon zur Besichtigung vorbei.
Der ursprüngliche Hochsitz wurde inzwischen mit einem spitzen Dach versehen, um künftige „Zwischennutzungen“ durch tierische Bewohner zu verhindern und wieder seiner eigentlichen Funktion zugeführt.
Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Naturschutz und jagdliche Notwendigkeiten in Einklang gebracht werden können – durch Kooperation, Kreativität und Rücksicht auf die Bedürfnisse aller Beteiligten.