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Online-Bürgerbefragung zum Projekt Wildnisfonds abgeschlossen

Die Online-Bürgerbefragung zur Beteiligung an dem bundesweiten Projekt Wildnisfonds, das sich zum Ziel gesetzt hat auf zwei Prozent der Fläche Deutschlands Wildnis entstehen zu lassen, ist abgeschlossen. Zwischen dem 1. und dem 19. April beteiligten sich 822 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hungen an der Umfrage. 42,6 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen die 176 ha städtischer Waldfläche in den Gemarkungen Hungen, Langd und Villingen an den Wildnisfonds übertragen, weitere 11,3 % wollen die Eigentums- und Nutzungsrechte hingegen behalten und darüber „Ökopunkte“ generieren, die zur Kompensation von Auswirkungen von Bauprojekten auf Natur und Umwelt eingesetzt werden können.  41,3 % der Abstimmenden möchten den Wald weiter bewirtschaften und zur Holzgewinnung nutzen. Der Wald würde dabei im Eigentum der Stadt Hungen verbleiben. Diese Position wird in Langd und Villingen mit 60,5 % und 52 % deutlich stärker vertreten als in der Kernstadt. Bei der Frage, welche Bedeutung der Stadtwald für den Befragten persönlich hat, antworteten 68 % Klimaschutz, 65,3 % Naherholung/Tourismus und 61,7 % Biodiversität. Aber es traten auch 45,9 % für die energetische und 36,9 % für die baustoffliche Nutzung des Holzes ein (Mehrfachnennungen waren hierbei möglich). Für den Fall, dass die Stadt Hungen die Nutzungsrechte tatsächlich abtritt, sind sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitgehend einig: 65,7 % wollen die möglichen Einnahmen von bis zu 4,5 Millionen € für besondere Projekte und Maßnahmen verausgaben, nur 20,6 % würden die Mittel dem Gesamthaushalt der Stadt zuschlagen. Grundsätzlich gab es Villingen und Langd eine höhere Bereitschaft zur Beteiligung an der Umfrage als in anderen Stadtteilen.

„Wir haben mit der Bürgerinformationsveranstaltung und im Rahmen der anschließenden Online-Befragung mit vielen Präsentationen die Öffentlichkeit umfassend zu dem Projekt Wildnisfonds informiert. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich auf dieser Grundlage eine differenzierte Meinung bilden. Die Bürgerbefragung zeigt, dass bei einer solchen Entscheidung verschiedene Interessen gegeneinander abgewogen und berücksichtigt werden müssen. Und diese Abwägung ist nun auch Aufgabe der Stadtverordnetenversammlung“, sagte Bürgermeister Rainer Wengorsch.

Die vollständigen Ergebnisse der Online-Befragung können Sie hier abrufen:

Ergebnisse der Online-Umfrage