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Neustart für ein Schlüsselgrundstück
Mit einem richtungsweisenden Beschluss hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hungen am 4. Juli 2025 den Ankauf des Grundstücks des ehemaligen Gewerbebetriebs Jackl beschlossen. Das rund 7.900 m² große Gelände in unmittelbarer Nähe zur Altstadt wird künftig eine zentrale Rolle im Rahmen des Stadtumbauprozesses einnehmen. Der Erwerb markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer nachhaltigen, sozial ausgewogenen und bürgernah gestalteten Stadtentwicklung, so Bürgermeister Rainer Wengorsch in einer Pressemitteilung.
Ein neues Stadtquartier mit vielfältigen Chancen
Das ehemals gewerblich genutzte Areal befindet sich in direkter Nachbarschaft zu bestehenden Wohnquartieren und ist sehr gut an das Zentrum, den Bahnhof sowie soziale und kulturelle Einrichtungen angebunden. Mit der Aufgabe des Gewerbebetriebs im Jahr 2023 eröffnet sich die Chance, die Fläche städtebaulich neu zu ordnen und in das gewachsene Umfeld einzubinden.
Der Standort ist eine der letzten großen Innenentwicklungsflächen der Stadt Hungen und nimmt eine Schlüsselstellung im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) ein. Zielsetzung der Entwicklung ist ein urbanes, durchgrüntes Wohnquartier mit einem Mix aus bezahlbarem Wohnraum, gemeinschaftlichen Wohnformen, quartiersbezogener Infrastruktur sowie öffentlichen Freiflächen. Auch die Errichtung einer Kindertagesstätte kann als Teil der sozialen Infrastruktur vorgesehen werden und würde die Innenstadt stärker familienfreundlich und zukunftsorientiert ausrichten.
Ziel ist ein Quartier, das unterschiedliche Wohn- und Lebensmodelle fördert und sich gestalterisch sensibel in das bestehende Stadtbild einfügt. Die Einbindung ökologischer Standards und klimaangepasster Planungsprinzipien spielt dabei eine zentrale Rolle.
Konzeptvergabe und Investorenansprache im Sinne der Stadtentwicklung
Im weiteren Verfahren ist derzeit beabsichtigt, das Grundstück an einen oder mehrere Investoren zu veräußern, die im Rahmen eines Konzeptvergabeverfahrens ein Entwicklungs- und Bebauungskonzept vorzulegen haben. Dieses muss den städtebaulichen, sozialen und ökologischen Zielsetzungen der Stadt Hungen entsprechen. Die Konzeptqualität – etwa in Bezug auf Gestaltung, Nachhaltigkeit, soziale Mischung und Mobilität – wird dabei entscheidend für die Vergabe sein.
Entwicklung gemeinsam gestalten – Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt
Die Stadt Hungen legt großen Wert darauf, die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Entwicklung des neuen Quartiers einzubinden. Die Stadtentwicklung auf dem ehemaligen Jackl-Gelände soll nicht über die Köpfe der Menschen hinweg geschehen, sondern gemeinsam mit ihnen – transparent, offen und dialogorientiert.
Dabei ist vorgesehen, dass die Öffentlichkeit vielfältige Möglichkeiten erhält, sich mit Ideen, Anregungen und Erwartungen in den Planungsprozess einzubringen. In welchem Rahmen diese Beteiligung konkret erfolgen wird, ist noch offen. Denkbar sind Formate wie öffentliche Informationsveranstaltungen, Werkstattgespräche, Spaziergänge oder moderierte Dialoge – stets mit dem Ziel, die lokale Perspektive frühzeitig und wirksam einzubinden.
Wengorsch sieht eine besondere Rolle bei den „Lokalen Partnerschaften“ als Steuerungsgruppe des Städtebauförderprogramms. Als Interessenvertretung der Bürgerschaft und wichtiger Brückenschlag zu lokalen Vereinen, Initiativen, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaft sollen sie eine aktive Stimme im Entwicklungsprozess einnehmen. Sie tragen dazu bei, dass die vielfältigen Bedürfnisse und Sichtweisen aus der Stadtgesellschaft in die Planung einfließen.
Ein mögliches Instrument der zukünftigen Flächenentwicklung ist die Konzeptvergabe: Anders als bei herkömmlichen Bieterverfahren entscheidet hierbei nicht der höchste Preis, sondern das überzeugendste städtebauliche und soziale Konzept. Damit wird bürgerschaftlichem Engagement, sozialen Trägern und innovativen Partnerschaften eine echte Chance eingeräumt. Die spätere Ausschreibung der Flächen erfolgt transparent, mit klar definierten Kriterien und unter Beteiligung eines interdisziplinären Bewertungsgremiums.
Die Öffentlichkeit soll dabei nicht nur informiert, sondern aktiv beteiligt werden – mit dem Ziel, ein Quartier zu schaffen, das den Bedürfnissen der Hungenerinnen und Hungenern entspricht und von Anfang an Identifikation stiftet.
Ein Projekt mit Vorbildcharakter
Mit dem Erwerb der Fläche schafft die Stadt Hungen die Voraussetzungen, um ein zukunftsfähiges, lebenswertes Quartier zu entwickeln – im Sinne von Nachhaltigkeit, sozialer Balance und gemeinschaftlicher Verantwortung. Die Maßnahme wird über das Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt. Begleitet wird der Prozess von vorbereitenden Untersuchungen wie u.a. zwei Bodengutachten und einem Verkehrswertgutachten, einem Bebauungsplanverfahren und flankierenden Gutachten.
Das neue Quartier auf dem ehemaligen Jackl-Gelände steht exemplarisch für einen Stadtumbau, der auf Qualität, Bürgernähe und langfristigen Mehrwert setzt, so Bürgermeister Wengorsch abschließend.