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Sicherheit
Hungen wird erste KOMPASS-Kommune im Landkreis - Innenminister Roman Poseck überreicht Sicherheitssiegel
Drei Jahre ist es nun her, dass im Juni 2022 die erste Sicherheitskonferenz im Rahmen des KOMPASS-Prozesses in Hungen stattfand. Neben der Vorstellung des Programmes, ging es um die Einschätzungen zum aktuellen Kriminalitätslagebild für Hungen und ein erstes Stimmungsbild zu Möglichkeiten und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsarchitektur in der Schäferstadt. Im Anschluss hatten die Bürgerinnen und Bürger selbst das Wort. In einer anonymen Umfrage, wurden Sie zu Angstorten, Verbesserungsbedarfen und ihrem Sicherheitsempfinden in der Stadt befragt.
Wie Bürgermeister Wengorsch ausführte, beteiligeten sich 100 Bürgerinnen und Bürger an der KOMPASS-Bürgerbefragung. Sie beschrieben Probleme aus dem Verkehrsbereich (Raser, Parken auf den Gehwegen, zu wenig Kontrollen zur Einhaltung der Verkehrsregeln), Ängste vor unterschiedlichen Gruppen - insbesondere junger Menschen – an neuralgischen Örtlichkeiten und wiesen auf städtebauliche Verbesserungsbedarfe – auch in Bezug auf die Beleuchtung und Sauberkeit – hin. Eine große Einigkeit bestand bei den Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern bezüglich des Wunsches auf mehr Präsenz uniformierter Kräfte und verstärkte Kontrollen im Stadtgebiet. Als Orte, an denen sie sich unsicher fühlten, nannten sie den Bahnhof, das Kulturzentrum, das Kriegerdenkmal, die Stadthalle sowie die Schulen in der Kernstadt von Hungen.
Den Anregungen aus der Bürgerschaft folgend, wurde 2023 eine Stadtbegehung gemeinsam mit der städtebaulichen Beraterin des Polizeipräsidiums Mittelhessen durchgeführt. Im Ergebnis ergaben sich an den neuralgischen Punkten Empfehlungen, wie der Rückschnitt von Grünpflanzen, die Erweiterung der Beleuchtung und ein geänderter Zutritt zu den öffentlichen Toiletten am Kulturzentrum. Die Maßnahmen wurden umgesetzt.
Verstärkte Kontrollen von Bundespolizei, der Landespolizei und des Ordnungsamtes führten zu einer Beruhigung der Situation am Bahnhof in der Kernstadt von Hungen. Es konnten in den vergangenen Monaten wenig Meldungen zu Störungen und Beeinträchtigungen des Sicherheitsgefühls festgestellt werden.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf städtebauliche Maßnahmen gelegt. Im Rahmen des Stadtumbaus konnten bereits am Bahndamm die Beleuchtungseinrichtungen erweitert und eine Bremsschwelle zur Verkehrsberuhigung eingebaut werden. Weitere Beleuchtungen in Solar-betriebener Form sind in Planung. Der auch von vielen Schülerinnen und Schülern genutzte Weg vom Bahnhof zur Schule wurde damit verkehrstechnisch sicherer gestaltet, vor allem aber in Bezug auf das Sicherheitsgefühl aufgewertet. Die Ladestraße in der Hungener Kernstadt wurde umgebaut. Hier wurden nicht nur Gehwege und Parkplätze geschaffen, sondern auch durch eine Beleuchtung und Begrünung eine höhere Aufenthaltsqualität und mehr Sicherheit geschaffen. Die Ladestraße stellt eine zentrale Verbindung zwischen dem Bahnhof, der Kernstadt und der Kaiserstraße mit ihrer Vielzahl an Gewerbetreibenden dar. Über einen neu geschaffenen Fußweg von der Ladestraße zur Kaiserstraße werden zudem weitere barrierefreie Möglichkeiten des Zugangs zur Infrastruktur der Stadt Hungen geschaffen.
In der weiteren Planung ist die Umnutzung des ehemaligen Firmengeländes „Jackl“. Für das Betriebsgelände ist eine Mischnutzung aus Wohnungen und Geschäften vorgesehen, die den Innenstadtbereich weiter aufwerten werden. Im Rahmen der Umnutzung ist auch eine Aufweitung der Lindenallee als zentraler Verkehrsweg durch Hungen vorgesehen. Mit der Aufweitung besteht die Möglichkeit den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr zur Stadthalle, der dortigen Schule und dem Kindergarten, noch sicherer zu gestalten. Gleichzeitig könnte der Durchgangsverkehr aus dem Bereich der Ober- und Untertorstraße, die bereits jetzt baulich einem verkehrsberuhigten Bereich ähnlich ausgebaut sind, herausgenommen werden. Die Sicherheit, insbesondere der schwächeren Verkehrsteilnehmer kann so erhöht und die Aufenthaltsqualität weiter gesteigert werden.
Von der Friedberger Straße zur Schubertstraße wurde im Rahmen des Stadtumbaus eine Rampe geschaffen, die einen barrierefreien Zugang, insbesondere zu dortigem Friedhof, sichert. Die Ertüchtigung des Weges und die Ausleuchtung fördern zudem das Sicherheitsgefühl und die Verkehrssicherheit.
Zum Bürgerpark, der ebenfalls als unsicherer Ort in der Bürgerbefragung genannt wurde, wurden gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Hungen Überlegungen zu einer Umnutzung angestellt, die für Jugendliche attraktiv ist. Hierbei wurden vor allem Wünsche nach Sport- und Sitzmöglichkeiten genannt. Die Planungsentwürfe zur Umgestaltung des Bürgerparks sind gemacht, eine Umsetzung ist für 2026 geplant. Der Bürgerpark soll ein Mehrgenerationenpark werden, der Sitz und Unterstandmöglichkeiten für Alt und Jung bietet, Sportmöglichkeiten wie eine Parcours-Anlage und eine Calisthenics-Anlage beinhaltet, einen Boule-Platz und einen speziellen Spielbereich für Kleinkinder. Durch eine offene Gestaltung und die generationenübergreifende Nutzung wird eine maximale Öffentlichkeit und Sozialkontrolle hergestellt, um Vandalismus und Straftaten vorzubeugen. Durch die zentrale Lage in der Kernstadt und umfangreiche Parkmöglichkeiten im Umkreis, wird der Park für die Bürgerinnen und Bürger der Kernstadt und der Stadtteile von Interesse sein.
Dem Wunsch nach mehr Präsenz uniformierter Kräfte ist die Stadt Hungen durch die Einstellung eines zweiten Ordnungspolizeibeamten nachgekommen. Hierdurch konnte nicht nur die Präsenz gesteigert werden, auch Kontrollen verschiedenster Örtlichkeiten in gefahrenabwehrrechtlicher und verkehrsrechtlicher Sicht ließen sich so weiter ausdehnen.
Wenig zukunftssicher zeigt sich der Freiwillige Polizeidienst. Wie auch anderen Kommunen, mangelt es der Stadt Hungen an Ehrenamtlichen, die diese Aufgabe weiter wahrnehmen möchten. Nur noch zwei Freiwillige stehen der Stadt Hungen derzeit sporadisch zur Verfügung.
Präventionsarbeit bedeutet auch die Schaffung von Rechtsklarheit. Mit der Verabschiedung der Satzung für die Nutzung des Trais-Horloffer /Inheidener-Sees schafft die Stadt Hungen klare Regularien im Miteinander am beliebten Naherholungsgebiet, die durch entsprechende Kontrollen und bedarfsweise Ahndungen zu mehr Sicherheit führen.
Hungen ist bekannt für eine Vielzahl von Veranstaltungen im Jahresverlauf. Vom Allerheiligenmarkt über das Brunnenfest, bei dem die Stadt als Veranstalter auftritt, bis zum Inheidener Seefest und dem traditionellen Faschingsumzug in Bellersheim ist das Thema Prävention damit auch immer stärker in Bezug auf die Veranstaltungssicherheit auszulegen. Mit Sicherheitskonzepten, Informationsveranstaltungen und Schulungen der Verantwortlichen liegt hier aktuell ein Schwerpunkt der Präventionsmaßnahmen.
Zum 01. Februar 2025 wurde mit Jakob Polom ein Schutzmann vor Ort bei der Polizeistation in Grünberg eingeführt, der unter anderem die Stadt Hungen betreut. Dieser Schritt führte zu einem noch einmal deutlich verbesserten Austausch zwischen der Stadtverwaltung und der Polizei und erhöhte die Präsenz uniformierter Kräfte weiter.
Angebote zu Vorträgen durch die Präventionsabteilung des Polizeipräsidiums Mittelhessen, beispielsweise in Bezug auf Straftaten zum Nachteil älterer Menschen und Cybersicherheit gehörten und gehören zum Standard der Präventionsarbeit der Stadt Hungen. Gleichermaßen werden Informationen zur Präventionsarbeit der Polizei auf der Internetseite der Stadt Hungen den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt. Auch am langjährig bewährten Programm der Sicherheitsberater für Senioren (SfS) beteiligt sich die Stadt Hungen.
Am 08. Dezember 2025 bekam die Stadt Hungen das KOMPASS-Sicherheitssiegel als Anerkennung der bisherigen Präventionsmaßnahmen und als Ansporn, der Prävention weiter treu zu bleiben, verliehen.
Polizeipräsident Torsten Krückemeier hob die gemeinsamen Anstrengungen, die der Siegelverleihung vorangegangen sind, hervor: „Das KOMPASS-Sicherheitssiegel ist eine wertvolle Bestätigung unserer gemeinsamen Anstrengungen, das Sicherheitsempfinden und damit die Lebensqualität in Hungen weiter zu stärken. Es ist somit ein wunderbarer Ausdruck gelungener Teamarbeit - zwischen unserer Polizei, der Stadt Hungen und den Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch kreative und konstruktive Ideen in den KOMPASS-Prozess mit eingebracht haben!“
Präventionsarbeit bedeutet potentiellen Straftäter und Störenfrieden sowie Gefahren für das Sicherheitsgefühl stets einen Schritt voraus zu sein. Sie ist ein stetiger Prozess, der auch mit der Verleihung der Sicherheitssiegels keinen Abschluss findet, sondern im täglichen Arbeiten der Stadtverwaltung ihren Niederschlag findet. So sind auch die nächsten präventiven Schritte bereits in Planung. Mit der Deutschen Bahn soll eine sogenannte Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft geschlossen werden, die neben einer noch engeren Abstimmung zwischen Ordnungsamt und Bahn auch ein gegenseitiges Hausrecht auf städtischem Gelände / Bahngelände einräumt.
„Ich bin stolz darauf, dass die Stadt Hungen auf einen beachtlichen Weg in der Präventionsarbeit in den letzten Jahren zurückblicken kann. Sollten auch Sie, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, Ideen und Anregungen haben, um das sichere Miteinander in unserer Kommune weiter zu fördern, finden Sie damit bei der Stadtverwaltung jederzeit ein offenes Ohr,“ so Bürgermeister Wengorsch.


