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Stadtwaldbericht: Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer schädigen den Stadtwald

Wiederaufforstung und natürliche Verjüngung des Waldes angestrebt

Beginnend mit dem Sturm Frederike im Januar 2018 und den folgenden sehr trockenen Sommern ist es zu einer massenhaften Vermehrung von Borkenkäfern gekommen. Der Fichtenbestand im Hungener Stadtwald ist in der Folge komplett abgestorben. Größere Freiflächen, wie zum Beispiel im Taunus, seien aber nicht entstanden, da der Hungener Stadtwald nur einen geringen Fichtenanteil von circa fünf Prozent habe, berichtet Revierförsterin Wiebke Schrell. Aber auch andere Baumarten, wie Buchen, Eichen und Eschen, weisen Trocken- und Pilzschäden auf. „Wir werden uns in den nächsten Jahren intensiv der klimaangepassten Wiederaufforstung widmen, um Hungener Stadtwald auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Dabei sollen vor allem standortsangepasste, wärmeliebende Baumarten gepflanzt werden und damit ein auch ökologisch wertvoller Wald entstehen“, sagt Bürgermeister Rainer Wengorsch. Dies solle überall dort geschehen, wo eine eigenständige natürliche Verjüngung des Waldes nicht funktioniere, so Wengorsch weiter. Eine Bürgerpflanzaktion ist für diesen Herbst im Nonnenröder Teil anlässlich der 750 Jahre Jubiläumsfeier von Nonnenroth in Zusammenarbeit mit dem NABU Ortsverband geplant.

Vorteilhaft im Vergleich zu anderen Waldgebieten wirkt sich aus, dass der Hungener Wald einen hohen Laubholzbestand von 84 Prozent hat und über 30 Prozent des Waldes mit 20 bis 40 Jahren relativ jung ist. Trotzdem sind auf den rund 1.184 ha Waldfläche viele Bäume so geschädigt, dass sie nicht mehr verwertet werden können. Deshalb konnte im Jahr 2020 nur rund ein Viertel des im 10-Jahres-Planungszeitraum vorgesehenen Holzeinschlages (Hiebsatz) bei Laubbäumen entnommen werden. Mehr als 4.000 Festmeter Holz, vor allem Fichte, Lärche, Douglasie und Kiefer, mussten wegen Windwurf und Käferbefall geschlagen werden. Hinzu kommen Bäume, die aus Gründen der Verkehrssicherheit an den Waldwegen gefällt werden mussten. Die Waldbewirtschaftung ist grundsätzlich sehr langfristig angelegt, deshalb ist es in zeitlichen Abständen und abhängig von den Beständen notwendig, auch gesunde, konkurrierende Bäume zu fällen (Durchforstung). Damit wird das weitere Wachstum der vitalsten Bäume mit Blick auf eine zukünftige Verwertung gefördert.