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Stadtchronik „50 Jahre Großgemeinde Hungen“ vorgestellt

Blauer Einband, goldene Schrift, dazwischen 500 Seiten Hungener Geschichte: Das Ergebnis der vielen Arbeit an der neuen Stadtchronik kann sich sehen lassen. Aber nicht nur das: „Es lässt sich auch gut lesen“, finden Bürgermeister Rainer Wengorsch und das Redaktionsteam, bestehend aus Sabine Fellner von Feldegg, Andrea Krüger (Stadtmarketing), Ulrike Haupt (Stadtverwaltung)  und Stadtarchivar Erhard Eller. Mehr als 40 Autoren haben an dem Werk mitgewirkt, das nun 50 Jahre nach Gründung der Großgemeinde Hungen und 660 Jahre nach Verleihung der Stadtrechte erscheint. „Das ist eine tolle Leistung der Mitwirkenden, vor allem des Redaktionsteams, das unheimlich viel recherchiert, organisiert und korrigiert hat in den letzten Monaten“, sagte Bürgermeister Rainer Wengorsch. „Es ist gelungen aus vielen Beiträgen ein Gesamtbild der Stadt Hungen zu erstellen und den Leserinnen und Lesern unsere lokale Geschichte näherzubringen“, so Wengorsch weiter.

Die Chronik setzt im Vergleich zum „Buch der Stadt Hungen“ aus dem Jahr 1961 und der Chronik „1200 Jahre Hungen“ von 1982 andere Schwerpunkte. Zum einen wird natürlich die Zeit seit der Gründung der Großgemeinde Hungen ausführlich bis zur Kommunalwahl 2021 und der Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Professor Adolf Hampel beleuchtet und Stadtarchivar Erhard Eller schildert den durchaus schwierigen Prozess bis zum Abschluss der kommunalen Gebietsreform 1977. Zum anderen erhalten die einzelnen Stadtteile und ihre Entwicklung von der Gründung bis in die Neuzeit deutlich mehr Raum, sodass einige interessante Aspekte ihrer Geschichte dargestellt werden können. Die drei Burgen in Bellersheim, der Barbarossa-Brunnen in Langd, das Sühnekreuz in Rabertshausen, die Zünfte und Zunftmeister in Rodheim oder die Friedhofskapelle im Bauhaus-Stil in Trais-Horloff sind nur einige Beispiele hierfür.  

Die Chronik zeigt zudem anschaulich, wie in den letzten Jahrzehnten neue Erkenntnisse zur Römerzeit und zur spätmittelalterlichen Stadtgeschichte durch archäologische Ausgrabungen gewonnen werden konnten. So brachte eine Erneuerung der Versorgungsleitungen in der Ober- und Untertorstraße im Jahr 2009 Reste der alten Stadtmauer zu Tage. Viele neue Forschungsergebnisse, die vor allem auf die intensive Recherchearbeit der „Arbeitsgruppe Spurensuche“ zurückgehen, sind in die Beiträge zur jüdischen Geschichte in Hungen eingeflossen. Andere Themenbeiträge beschäftigen sich mit der Entwicklung der Städtepartnerschaft zu Saint Bonnet-de-Mure, der Entstehung des Solarparks oder der in den 1990er Jahren entstandenen Tradition der Europawoche.

Das letzte Kapitel ist Hungener Persönlichkeiten gewidmet, darunter der bedeutsame frühe Verfechter einer nachhaltigen Forstwirtschaft, Georg Ludwig Hartig, die jüdische Kunstsammlerin Amalie Seckbach-Buch, der Maler James Pitcairn-Knowles, der Heimatdichter Karl Reinhardt, das prominente Gesangsduo „Amigos“ sowie der jüngst zum Hungener Ehrenbürger ernannte Professor Adolf Hampel.

Die Chronik ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Hungen mit dem Verein Stadtmarketing und ist ab sofort im Rathaus, beim Stadtmarketing, bei Schreibwaren Schmidt und bei BUCK lesen - schreiben- spielen zum Preis von 30 € erhältlich. Bereits gekaufte Gutscheine können im Rathaus eingelöst werden.