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Informationsveranstaltung zum Projekt Wildnisfonds im Hungener Stadtwald

Auf Einladung der Stadt Hungen sind am Montag, dem 28. März, über 100 Bürgerinnen und Bürger in die Schäferstadt-Halle gekommen, um sich über die Beteiligung der Stadt Hungen an dem bundesweiten Projekt Wildnisfonds zu informieren. Ein 176 ha großer Teil des Hungener Stadtwalds zwischen Langd, Villingen und Hungen könnte in das bestehende "Wald-Wildnis-Gebiet Westlicher Vogelsberg", das bislang aus 800 ha Waldflächen des hessischen Staatsforstes und 224 ha Waldfläche des Grafen zu Solms-Laubach besteht, integriert werden. Ab Freitag, dem 1. April, beginnt zu dem Thema eine Online-Bürgerbefragung, die über die städtische Internetseite, www.hungen.de, zu erreichen sein wird. „Ich bedanke mich bei allen Teilnehmer*innen für das Interesse und die sachliche Diskussion. Durch die Online-Befragung können nun alle Hungener Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum Projekt Wildnisfonds einbringen“, sagte Bürgermeister Rainer Wengorsch.  

 

Einen Überblick über die "Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt" der Bundesregierung gab der Geschäftsführer der gemeinnützigen bundeseigenen ZUG gGmbh (Zukunft-Umwelt-Gesellschaft), Dr. Oliver Stock aus Berlin. Bundesweit sollen 2 % der Landesfläche aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes als Wildnisgebiete entwickelt werden und weitgehend frei von menschlichem Einfluss bleiben. Es handelt sich dabei überwiegend um großflächige Küsten-, Hochgebirgs-, Heide-, Auen- und auch Waldflächen. Mit der praktischen Durchführung und dauerhaften Unterhaltung wird im Umsetzungsfalle die "NABU-Stiftung Nationales Naturerbe" beauftragt und ermächtigt, alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung der ökologischen Ziele als Vertragspartner der Stadt Hungen durchzuführen. Deren Vorsitzender, Christian Unselt (Berlin), erläuterte den technischen Ablauf einer möglichen Teilnahme der Stadt Hungen. Der Waldökologe und Zoologe Dr. Markus Dietz (ITN, Gonterskirchen) klärte die Anwesenden über den hohen ökologischen Wert des Wald-Gebiets auf.

Der Forst-Ökonom und Waldgutachter Dr. Robert Reißig (FBR-Consulting, Starnberg) präsentierte dann schließlich die notwendigen Zahlen für die ökonomische Bewertung des Projektes gemäß der Bundes-Waldrichtlinie (WaldR) als Bewertungsgrundlage. Die Stadt Hungen könnte für den dauerhaften Holznutzungsverzicht mit einer Ausgleichszahlung von knapp 4,5 Millionen € rechnen.

Diplom-Forstwirt Frank Zabel vom städtischen Walddienstleister Forstservice-Taunus GmbH; (Niederselters), erläuterte die Grundzüge der naturnahen Waldbewirtschaftung des Stadtwaldes und präsentierte ein Für-und-Wider der beiden vorgestellten Konzepte.

Die Vorträge der Referenten und weitere Informationen sowie der Link zur Online-Befragung können über www.hungen.de abgerufen werden.